In das Blau
Er öffnet die Augen. Kein Geräusch ist mehr zu hören. Nur die Insekten, die sich mit ihrem Motorenlärm drehen. Er öffnet die Augen, bis auf den Staub, die Wange mit kleinen Steinen gespickt. Er öffnet die Augen, sein Körper ist taub und gefühllos. Er bewegt seine Arme. Er hebt eine Hand. Sie ist klebrig und dunkel. Er beugt sich ein wenig. Schaut, dort in der Mitte seines Körpers, das Messer, das ihn gegen den Boden starrt. Wie ein Schmetterling aus einer Sammlung.
Von ihm aus erstreckt sich eine lange rote Pfütze, die die Erde aufzusaugen versucht. Aber schon jetzt schleckt ein kleiner Bach das Gras am Wegesrand. Er beobachtet das langsame Ansteigen, wie bei einer Überschwemmung. Das Purpur beißt sich langsam mit dem Grün. Er spürt nichts. Sein Blick stößt auf einige kaum rosafarbene Steine. Dann geht er zum Rand des Weges hinunter. Das dunkle Gras tut ihm in den Augen weh. Es ist ganz verspritzt. Es sieht aus, als hätte ihr Blut das Feld bedeckt. Es sieht aus, als würde sich sein Leben in Millionen winziger, heller Tropfen zerstreuen.
Er denkt an das Auto, das ihn vorhin mitgenommen hat.
Er sieht den Mann wieder, den er selbst an der Ecke einer Gasse in San Quirico d'Orcia durchbohrt hatte. Das ist schon lange her...
Er denkt nicht mehr. Er ist über dem Feld. Er weiß nicht mehr, woher das rauchlose Feuer kommt. Er lässt sich von dem feuchten Hauch mitreißen. Schon ist eine helle Punktierung wie ein weicher Schaum aus Licht zu sehen. Er kommt näher. In der Ferne ist dieser blasse, durchsichtige Himmel.
Er denkt an Carmina, ihr dunkles Haar, ihre Kurven.
Er bittet um Vergebung.
Vergebung für Carmina, die er allein lässt.
Vergebung für den durchbohrten Mann in der Gasse. Vergebung für seine Familie, für alle Familien, die er zerbrochen hat, weil er dem Gesetz des Clans gehorchte.
Vergebung für seine Mutter, die versucht hatte, ihn zurückzuhalten.
Er hat Durst. Er öffnet seinen Mund. Er trinkt die Luft. Es fühlt sich kühl an. Er lässt sich hinuntergleiten.
Er hört sein kindliches Weinen vor dem Leichnam von Carlo, seinem großen Bruder. Er findet den Geschmack von Angst und Wut wieder. Diese Tür öffnet sich zu der gewalttätigen Bruderschaft, die sich in der Rache zusammenschließt. Durch sie zu gehen, bedeutete, in eine sinnlose Existenz einzutreten.
Aber, was hat er mit seinem Leben gemacht!!!
Er bittet Gott um Vergebung für den Hass und das Blut, für all den Schlamassel, der ihm zum ersten Mal bewusst wird.
Er weint innerlich.
Er sieht seine ersten Kinderzeichnungen wieder. Schon früh zeichnete er Häuser. Er stellte sich vor, sie zu bauen, und er erfand Leben darin, Familien, die im Garten lächelten. Das war, als Carlo noch da war, beruhigend und stark.
Anstatt zu bauen, zerstörte er.
Das Weinen des Baumeisterkindes übertönt das Weinen des trauernden Kindes.
Bitte um Verzeihung.
Das Transparente ruft ihn. Es gibt nur noch das Reine.
Er streckt seine Finger aus. Er schwimmt in Zeitlupe in der Flüssigkeit.
Ein weiter Atemzug.
Er sinkt in das Blau.
Er schließt die Augen.
Von ihm aus erstreckt sich eine lange rote Pfütze, die die Erde aufzusaugen versucht. Aber schon jetzt schleckt ein kleiner Bach das Gras am Wegesrand. Er beobachtet das langsame Ansteigen, wie bei einer Überschwemmung. Das Purpur beißt sich langsam mit dem Grün. Er spürt nichts. Sein Blick stößt auf einige kaum rosafarbene Steine. Dann geht er zum Rand des Weges hinunter. Das dunkle Gras tut ihm in den Augen weh. Es ist ganz verspritzt. Es sieht aus, als hätte ihr Blut das Feld bedeckt. Es sieht aus, als würde sich sein Leben in Millionen winziger, heller Tropfen zerstreuen.
Er denkt an das Auto, das ihn vorhin mitgenommen hat.
Er sieht den Mann wieder, den er selbst an der Ecke einer Gasse in San Quirico d'Orcia durchbohrt hatte. Das ist schon lange her...
Er denkt nicht mehr. Er ist über dem Feld. Er weiß nicht mehr, woher das rauchlose Feuer kommt. Er lässt sich von dem feuchten Hauch mitreißen. Schon ist eine helle Punktierung wie ein weicher Schaum aus Licht zu sehen. Er kommt näher. In der Ferne ist dieser blasse, durchsichtige Himmel.
Er denkt an Carmina, ihr dunkles Haar, ihre Kurven.
Er bittet um Vergebung.
Vergebung für Carmina, die er allein lässt.
Vergebung für den durchbohrten Mann in der Gasse. Vergebung für seine Familie, für alle Familien, die er zerbrochen hat, weil er dem Gesetz des Clans gehorchte.
Vergebung für seine Mutter, die versucht hatte, ihn zurückzuhalten.
Er hat Durst. Er öffnet seinen Mund. Er trinkt die Luft. Es fühlt sich kühl an. Er lässt sich hinuntergleiten.
Er hört sein kindliches Weinen vor dem Leichnam von Carlo, seinem großen Bruder. Er findet den Geschmack von Angst und Wut wieder. Diese Tür öffnet sich zu der gewalttätigen Bruderschaft, die sich in der Rache zusammenschließt. Durch sie zu gehen, bedeutete, in eine sinnlose Existenz einzutreten.
Aber, was hat er mit seinem Leben gemacht!!!
Er bittet Gott um Vergebung für den Hass und das Blut, für all den Schlamassel, der ihm zum ersten Mal bewusst wird.
Er weint innerlich.
Er sieht seine ersten Kinderzeichnungen wieder. Schon früh zeichnete er Häuser. Er stellte sich vor, sie zu bauen, und er erfand Leben darin, Familien, die im Garten lächelten. Das war, als Carlo noch da war, beruhigend und stark.
Anstatt zu bauen, zerstörte er.
Das Weinen des Baumeisterkindes übertönt das Weinen des trauernden Kindes.
Bitte um Verzeihung.
Das Transparente ruft ihn. Es gibt nur noch das Reine.
Er streckt seine Finger aus. Er schwimmt in Zeitlupe in der Flüssigkeit.
Ein weiter Atemzug.
Er sinkt in das Blau.
Er schließt die Augen.