Das Sieb

Das Sieb

Es waren einmal drei Menschen, die in einem Fluss knieten. Jeder von ihnen hatte ein Sieb bekommen.

Der erste benutzte es wie eine Schaufel. Er grub und warf dicken Schlamm an das Ufer. Er brauchte viel Energie, um einen Berg Schlamm aufzutürmen.

Der zweite grub ebenfalls, aber er ließ das Sieb anschließend durch die Strömung des Flusses laufen. Am Boden des Siebs blieben Steine zurück, die er am Ufer absetzte. Es dauerte lange, bis er einen großen Haufen Kieselsteine hatte.

Der Dritte setzte das Sieb ebenfalls in die Strömung. Aber er beobachtete den Boden des Siebs genau, rührte es um und entleerte es in den Fluss. Dreimal unterbrach er seine Bewegungen, dann lachte er und griff in seine Tasche.

Als es Abend wurde, saß der erste neben seinem Schlammberg. Er war von Kopf bis Fuß schmutzig und sah sehr traurig aus.

Der zweite saß bei seinem großen Steinhaufen. Er hatte einen krummen Rücken und wirkte sehr müde.

Der dritte saß auf dem weichen Gras. Er betrachtete seine Hände und lächelte erfreut. In seinen Handflächen rollten drei Goldnuggets.


Was wäre, wenn wir im Fluss unserer Tage zu Goldsuchern und Goldsucherinnen werden würden?